Brain over Body Studie

von | 04. Sep. 2025

Brain Over Body: Die Wim-Hof-Methode und die Kraft des Geistes über den Körper

Kann der Mensch sein Immunsystem, seine Körpertemperatur und sogar seine Schmerzempfindung bewusst steuern? Die Wim-Hof-Methode (WHM) behauptet genau das – und wissenschaftliche Studien wie die berühmte „Brain Over Body“-Studie liefern spannende Belege.


Was ist die Wim-Hof-Methode?

Die WHM wurde von Wim Hof („The Iceman“) entwickelt, der durch Rekorde im Eisbaden und Extremsport bekannt wurde. Sie basiert auf drei Säulen:

1. Atemtechniken

Durch bewusstes, tiefes Ein- und Ausatmen, gefolgt von Atempausen, verändert sich die Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentration im Blut. Dies führt zu:

  • mehr Energie
  • verbesserter Stressbewältigung
  • Einfluss auf das vegetative Nervensystem

2. Kälteexposition

Kalte Duschen, Eisbäder oder Training in eisiger Umgebung:

  • trainieren Herz und Blutgefäße
  • aktivieren braunes Fettgewebe (Kalorienverbrennung & Wärmeproduktion)
  • stärken das Immunsystem

3. Fokus & Mindset

Ohne innere Einstellung bleiben Atmung und Kälte nur Übungen. Mentale Stärke sorgt dafür, dass der Körper die Reize nicht als Bedrohung, sondern als Training erlebt.


Die „Brain Over Body“-Studie: Wissenschaft trifft auf Extremsport

Die Studie wurde an der Wayne State University (Michigan, USA) durchgeführt und untersuchte, wie Wim Hof seinen Körper unter extremer Kälte stabil halten konnte.

Studiendesign

  • Wim Hof und Kontrollpersonen trugen spezielle Anzüge mit eiskaltem Wasser.
  • Gehirnaktivität wurde per fMRT gemessen.
  • Wärmeproduktion und Glukoseverbrauch wurden per PET-Scan erfasst.

Ergebnisse

  1. Aktives Gehirn statt passives Opfer:
    Wim Hof aktivierte gezielt Areale wie das Periaquäduktale Grau (Schmerzunterdrückung) und die Insula (Selbstwahrnehmung).
  2. Stabile Körpertemperatur:
    Trotz extremer Kälte blieb seine Körpertemperatur nahezu konstant – dank Atemtechnik und mentalem Fokus.
  3. Wärmeproduktion durch Muskeln:
    Besonders die Zwischenrippenmuskulatur zeigte gesteigerte Aktivität und erzeugte zusätzliche Wärme.
  4. Hormonausschüttung:
    Endorphine und Stresshormone sorgten für Energie, gute Stimmung und weniger Schmerzempfindung.

Bedeutung der Ergebnisse

Die Studie zeigt eindrucksvoll:

  • Das Gehirn kann autonome Prozesse wie Thermoregulation und Schmerzempfinden beeinflussen.
  • Immunsystem und Kreislauf lassen sich bewusst steuern.
  • Die Wim-Hof-Methode hat großes Potenzial in Bereichen wie Stressbewältigung, Schmerztherapie und Entzündungshemmung.

Fazit: Mehr als nur kalte Duschen

Die „Brain Over Body“-Studie liefert den wissenschaftlichen Beweis, dass die Wim-Hof-Methode mehr ist als ein Trend. Mit Atmung, Kälte und Fokus lässt sich die Verbindung zwischen Geist und Körper aktiv nutzen – für mehr Gesundheit, Energie und mentale Stärke.